Dienstag, 23. Januar 2024
18:00 Uhr

Hauptfilm

Revisited: Filmreihe "Geschichte & Identität"

Bild für den Film Revisited: Filmreihe "Geschichte & Identität"

Inhalt

Im Mai 1987 findet die Film- und Diskussionsreihe „Geschichte und Identität“ zum "Historikerstreit" in der Camera statt. Veranstaltet von einem Kreis um AStA, Linke Liste, Pupille und Schöne Neue Welt. Dabei wird zum "Historikerstreit" die Singularität des Holocaust und die Frage, welche Rolle dieser für ein identitätsstiftendes Geschichtsbild Deutschlands spielen soll, erörtert. Durch das ausschnittsweise Zeigen aus damals gezeigten Filmen, sowie einer 51-minütigen Dokumentation über die Filmreihe 1987, wird diese Veranstaltung zur doppelten Wiederbegegnung mit Vergangenheit. Wie wird heute auf die Debatte aus den Jahren 1986/87 geschaut?

Zu Gast für eine Diskussion sind einige der damaligen Veranstalter*innen: Friederike Heuer, Peter-Erwin Jansen, Bettina Schulte Strathaus, Tilman Wolff
Ab 18 Uhr im Schopenhauer Studio:
Dokumentation über die Filmreihe "Geschichte & Identität“ (BRD 1987)

Zwei Filme laufen zuvor am Nachmittag ab 13.30 Uhr mit kurzer Pause nacheinander in der Pupille:

Wundkanal (BRD/F 1984) Regie: Thomas Harlan, 107 Minuten
Notre Nazi (BRD/F 1984) Regie: Robert Kramer, 116 Minuten

Ein alter Mann wird entführt und von seinen Kidnappern verhört. Dabei wird die Biografie eines Massenmörders freigelegt. Der heute Achtzigjährige war als einer der obersten SS-Führer für die Ermordung von Tausenden von Menschen in der Sowjetunion verantwortlich und "Erfinder" einer infamen Liquidationstechnik der Nazis: des fingierten Selbstmords politischer Gefangener. Thomas Harlan begnügt sich in Wundkanal nicht mit der Rekonstruktion der Geschichte dieses Schreibtischtäters, sondern zieht darüberhinaus Linien vom Nationalsozialismus bis zum Bau der Hochsicherheitstrakte im Stammheimer Gefängnis. Robert Kramer drehte seinen eigenen Film über Harlans provokatives Projekt: Notre Nazi dokumentiert die Dreharbeiten zu Wundkanal, einem sozialen Experiments, in dem Kinder von Opfern und Täter auf einen wirklichen Täter treffen und das über den fiktiven Prozess in Wundkanal hinausweist.

Ort: Im Schopenhauer-Studio (in Zentralbibliothek)